Stadt Wilhelmshaven

16. Juli 2012

Kein Mangel an Krippenplätzen in Wilhelmshaven

Der Gesetzgeber gibt Kindern zwischen einem und drei Jahren ab dem kommenden Sommer einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz von sechs Stunden am Tag. Viele Städte und Kommunen stellt diese Bundesregelung vor größere Probleme. „Nicht aber die Stadt Wilhelmshaven“, erläuterte Sozialdezernent Jens Stoffers. Er erklärte, dass dies daran läge, dass man in Wilhelmshaven seit Jahren auf ein Drei-Säulen-Modell in der Kleinkinderbetreuung baue. Damit sei die Stadt auf das neue Gesetz bestens vorbereitet. Die drei Säulen seien zum einen die bis zum Sommer 2013 vorhandenen 280 Krippenplätze, die 200 Tagespflegeplätze und hinter der Säule drei würden sich Plätze in den regulären Kindergartengruppen verbergen. Würden sich in diesen Gruppen zu wenig über Dreijährige Kinder anmelden, dürften dort jeweils bis zu drei Krippenkinder aufgenommen werden. Mit diesem Drei-Säulen-Modell komme man auf insgesamt 680 Plätze, so Erster Stadtrat Jens Stoffers. Pro Geburtsjahr gehe man in Wilhelmshaven von 550 Kindern aus. Die Tendenz sei allerdings fallend. Für die Bedarfsermittlung müsse man von 1100 Kindern ausgehen. Eine vor rund 4 Jahren durchgeführte Umfrage habe gezeigt, dass 22 Prozent der unter Dreijährigen bei uns einen Krippenplatz benötigten. Dabei beziehe die Stadt auch einen halben Geburtsjahrgang der unter Einjährigen mit ein. Daraus ergebe sich ein Gesamtbedarf von rund 300 Krippenplätzen. Gemessen an der Zahl der vorhandenen Plätze könne man in Wilhelmshaven also von einer bedarfsgerechten Versorgung sprechen, so der Sozialdezernent. Der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Uwe Biester erläuterte im Gespräch mit der Stadt Wilhelmshaven, dass das Land Niedersachsen für die Schaffung von genügend Krippenplätzen 140 Mio. Euro aus Bundesmitteln zur Verfügung gestellt habe, von denen aber 54 Mio. noch nicht abgerufen seien. Wilhelmshaven hätte danach einen Anspruch auf knapp 1,8 Mio. Euro. Sozialdezernent Stoffers wies darauf hin, dass 268.000 Euro seitens der Stadt zurückgegeben wurden, da diese nicht gebraucht wurden, weil zum Teil bestehende Kindergartengruppen in Krippengruppen umgewandelt wurden, was keine hohen Investitionskosten verursache, sondern lediglich Betriebskosten. Krippenneubauten seien in naher Zukunft an der Fachhochschule (3 Gruppen mit 45 Plätzen), sowie in zwei weiteren Einrichtungen (30 Plätze gesamt) geplant.Dr. Biester wies darauf hin, dass zu den Betriebskosten der Kinderkrippen das Land seinen Anteil zum 1. 8. 2013 um neun Prozent erhöhen werde. Dies begrüße die Stadt sehr, da man damit wieder mehr auf die Verhältnisse des Krippengipfels von 2007 zurückkomme, nach dem die Betriebskosten je zu einem Viertel auf Bund, Land, Kommune und Eltern verteilt wurden. Der Anteil der Stadt lag zuletzt bei fast 38 %.Sozialdezernent Stoffers wies darauf hin, dass der Bedarf an Krippenplätzen in Wilhelmshaven neu ermittelt werde. Ferner würden weitere Tagesmütter ausgebildet werden müssen, denn der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz gilt nur für einen Halbtagesplatz. Um eine größtmögliche Flexibilität in der Betreuung sicherzustellen und vor dem Hintergrund immer variabler werdender Arbeitszeiten, werde der Bedarf an diesen Plätzen in Zukunft weiter steigen. Die Kosten für einen Krippenplatz oder eine Tagesmutter seien für die Eltern übrigens identisch, so dass niemand, der einen Betreuungsplatz brauche, abgewiesen werde, versprach Erster Stadtrat Jens Stoffers den Wilhelmshavener Eltern der unter Dreijährigen.
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